Wie wir ja bereits angekündigt haben, werden wir dieses Jahr am „Baltic Sea Circle“ teilnehmen. Die Rallye führt uns auf 7500 km durch 10 atemberaubende aber zum Teil auch sehr arme Länder.

Damit wir auf unserer 16-tägigen Reise nicht einfach nur die Sau rauslassen und uns daran ergözen, wie privilegiert wir doch eigentlich sind, muss jedes Team mindestens 750,00 € für den guten Zweck sammeln. Ob man nun dem örtlichen Kinderheim, dem WWF, PETA, o.ä. spendet ist dabei jedem selbst überlassen.

Wir haben uns dafür entschieden gemeinsam mit der DKMS Blutkrebs und andere Blutkrankheiten zu bekämpfen.

Unsere Spendenseite haben wir, gemäß den Vorgaben der BSC-18-Veranstalter, schon auf betterplace.org angelegt.

Vor ein paar Tagen schickte uns die DKMS einen dicken Umschlag voller Infomaterial und Aufkleber für unser Auto. Vielen Dank!! 🙂 Ich finde die Armbänder sehr hübsch. Die werde ich ganz stolz zum Nordkap tragen 😉

Jetzt fragt ihr euch sicher: Warum eigentlich die DKMS? Warum unterstützen wir nicht ein Umweltprojekt oder das Kinderheim meiner besten Freundin? Beides wäre doch viel naheliegender.

Nein!

Warum?

Das will ich euch erzählen…

Dazu muss ich aber etwas weiter zurückgreifen, denn die DKMS begleitet mich jetzt schon seit 1999. Damals war ich gerade einmal 8 Jahre und mein kleiner neun Monate alter Bruder hatte die Diagnose Wiskott-Aldrich-Syndrom gestellt bekommen. Das war nach monatelangem im Dunkeln tappen aber nur eine kleine Erleichterung, denn für seine Heilung bedurften wir dringend eines Stammzellspenders. Dabei ruhte unsere größte Hoffnung auf mir, denn Geschwister kommen oft als genetischer Zwilling infrage. Leider war das bei mir nicht der Fall.

So kam die DKMS ins Spiel. In zahlreichen, tlw. bundesweiten Aktionen suchten wir über Jahre nach einem passenden Stammzellspender für meinen Bruder. Das Engagement der Menschen war enorm. Tausende haben sich freiwillig typisieren lassen. So entspannt wie heute (Stäbchen in den Mund – fertig) war das damals allerdings nicht. Früher musste man sich noch 10ml Blut abnehmen lassen.

Allerdings war auch schon damals das liebe Geld ein großes Problem. Denn die Untersuchung der Proben wird nicht von der Kasse getragen. Das organisiert die DKMS seit jeher über Spenden selbst. Deshalb stand auch bei jeder Typisierungsaktion eine große gläserne Box für Geldspenden bereit. Doch ihr könnt euch sicher vorstellen, dass nicht jeder der, sich typisieren ließ, auch gespendet hat. In der Regel gab es mehr Blutproben als Geld, das zum Bestimmen der genetischen Merkmale notwenig gewesen wäre. Was das bedeutet, könnt ihr euch sicher vorstellen.

Sieben Jahre lang haben wir mit der DKMS verzweifelt nach einem passenden Spender gesucht.

Das Happy End blieb leider aus. 2005 begannen die Uhren plötzlich schneller zu ticken. Das Immunsystem meines Bruders wandte sich gegen ihn. In einem verzweifelten Versuch in zu retten, wurde er ins Universitätsklinikum nach Ulm verlegt – 500km weit weg von zu Hause. Dort transplantierte man ihm erfolglos die Stammzellen meiner Mutter.

Mein Bruder ist nie mehr nach Hause gekommen. Im Januar 2006 verstarb er in Folge der Transplantation und einer Windpockeninfektion.

Das ist jetzt 12 Jahre her. Trotzdem lässt es mich nicht los. Erst recht nicht, nachdem mir die Ärzte im vergangenen Jahr den Überträgerstatus für das WAS-Gen bestätigt haben. Das heißt, dass meine Kinder unter Umständen das gleiche Schicksal erwartet wie meinen Bruder. Der absolute Horror!

Denn die Heilungschancen für Kinder mit WAS sind trotz medizinischem Fortschritt immer noch auf dem gleichen Stand wie damals. Die Spenderdatei hat sich zwar ennorm vergrößert, allerdins reden wir hier immer noch von nur 24,0 Mio. potenziellen Spendern auf 7,3 Mrd  (Stand 2014) Menschen weltweit.

Das heißt auf nicht einmal einem Prozent der Weltbevölkerung lasten im Moment die Hoffnungen aller Blutkrebspatienten.

Das ist unglaublich traurig! Und darf nicht so bleiben!

Deshalb: bitte unterstützt uns und die DKMS beim Kampf gegen Blutkrebs!

Jeder Cent zählt und ist hier gut angelegt.

Wer noch mehr tun möchte, wird hier definitiv fündig. Karsten und ich sind seit einigen Jahren selbst als Spender registriert. Wurden jedoch bisher (zum Glück ?) noch nicht gebraucht.

Und wer von uns nicht genug bekommt und unser Projekt unterstützen möchte, schaut mal hier vorbei 😉

Wir freuen uns auf jeden Fall riesig über eure Unterstützung – in welcher Form auch immer!

<3

Jule