Nachdem wir uns ausnahmsweise Mal ausschlafen gegönnt hatten und dies gleich wieder mit einem verregneten Morgen bezahlen mussten, ging es wieder weiter Richtung Norden.

Zuerst steuerten wir den im Roadbook empfohlenen Platz für die Tageschallange an. In Henningsvaer sollten wir, auf dem wahrscheinlich spektakulärsten Spielfeld überhaupt, Fußball gegen ein einheimisches Team spielen. Allerdings war das Wetter bei unserer Ankunft so schlecht, dass weit und breit niemand (nicht einmal Touristen) zu sehen waren. Blöderweise hatten wir auch keinen Ball dabei, sonst hätten wir ja wenigstens so tun können als ob. Also sind wir unverrichteter Dinge wieder weiter gefahren.

Wir wollten einfach nur noch runter von den Lofoten

Tatsächlich haben wir uns vom Wetter so sehr die Laune verhageln lassen, dass wir nur noch weg wollten. Sehr schade. Denn eigentlich hatten wir große Erwartungen an die Lofoten. So sind wir enttäuscht wieder abgezogen. Allerdings waren wir mit der Meinung nicht alleine, so gut wie alle Teams (vor allem mit Drohnenpiloten) hatten sich deutlich mehr versprochen. Da tröstet es wenig, wenn man vom Veranstalter hört, dies wäre die regenreichste Rallye seit Bestehen -.-

Tatsächlich viel passiert ist an diesem Tag nicht mehr

Wir sind immer weiter und weiter Richtung Norden gefahren. Die Lofoten hatten wir irgendwann hinter uns gelassen. Nun ging es auf dem Festland über Bergpässe und an Fjorden entlang weiter nach Alta.

Die Landschaft war trotz Regen beeindruckend. Gigantische Wasserfälle brachen rechts und links von uns aus den steilabfallenden Berghängen.

Kaum vorstellbar, dass hier tatsächlich im zweiten Weltkrieg gekämpft wurde. Immer wieder passierten wir ehemalige Kriegsschauplätze und fuhren sogar durch eine noch genutzte Militärbasis. Anders als in Deutschland sichern die Norweger ihre Übungsplätze allerdings nur durch ein paar Hinweisschilder. Zäune gab es lediglich in der Stadt.

Als an uns ein paar Soldaten vorbei liefen, überlegten wir kurz, ob sie nicht um Hilfe für unsere Photochallange „Trage einen Polizisten“ fragen sollten. Entschieden uns allerdings dagegen.

Wie wir später erfuhren, haben andere Teams wohl Fotos von der Militärbasis gemacht, was für ordentlich Wirbel gesorgt hat. Das fanden die Norweger wohl gar nicht lustig. Offenbar wurde angenommen, man würde die Rallye als Deckmantel für eine Spionageaktion nutzen.

Wenn ein Bett und eine Dusche plötzlich zum größten Luxus werden

Am Ende des Tages organisierte Markus zwei Hütten in der Stadt Alta. Plötzlich fanden wir uns im größten Luxus überhaupt wieder! Wir hatten eine Hütte mit eigener Küche, Bad und einen extra Schlafzimmer ausgefasst. So viel Luxus war Stefan und Markus leider nicht vergönnt – sie mussten zum Duschen ins Gemeinschaftsbad. Nach 6 Tagen ohne fließend Wasser gibts aber wesentlich schlimmeres 😉

Wir haben uns erstmal häuslich eingerichtet und kamen so schnell gar nicht mehr über uns Glück hinweg.

Karsten hat uns aus den Hühnerbeinen vom Vortag noch Hühnchen süß-sauer gekochtet. Der Himmel auf Erden, Leute, echt!

Nachdem wir noch ein Bisschen mit den anderen zusammengesessen hatten, ging es gegen 1:00 Uhr ins Bett.

Endlich mal wieder im Dunkeln schlafen! WAHNSINN!

Seit wir den Polarkreis passiert hatten, war es gefühlt immer Mittags um 11:00 Uhr. Da lernt man Rollos erstmal richtig zu schätzen 😀

Tagesresumé

Gefahrene Kilometer: 736 km

Verbrauchter Sprit: 90 l

Fahrzeit: 11,5 h

Laune: 😩

Temperatur: 6 °C

Road Kills: –

Song of the day:

Gorillaz – Hongkong